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Plastisches Gestalten

Das Fach Kunst wird ab der 9. Klasse untergliedert in die Fächer Malen / Zeichnen und Plastisches Gestalten. Es findet pro Schuljahr jeweils eine ca. 6-wöchige Epoche mit 3 Doppelstunden / Woche statt.

 

Künstlerisches Arbeiten im Raum – Das ist Plastisches Gestalten.

Die Vielfalt der Möglichkeiten dreidimensional zu gestalten lernen die Schüler / innen in den Klassen 9 –12 kennen, indem sie sich mit verschiedenen Bereichen der Bildhauerei auseinandersetzen. Dabei wird der Weg von  Nachbildungsübungen über Grundlagen der plastischen Gestaltungsmöglichkeiten zu einer bewussten individuellen Gestaltung genommen:

 

9. Klasse:  Mit den Fingern sehen lernen   

In der heutigen, so visuell ausgerichteten Welt ist es gut, sich wieder mehr aus das Tasterleben des Raumes zu be“sinnen“. Ton als Gestaltungsmaterial bietet vielfältige Möglichkeiten hierzu. Genau beobachten Lernen mit Auge und Hand ist der erste Schritt zu einer plastischen Schulung. Die Schüler arbeiten anhand einer Abbildung eine Plastik nach, übersetzen also eine zweidimensionale Vorlage ins Räumliche, wobei diese eindeutige Vorgaben und Anhaltspunkte als Hilfe und Herausforderung bietet. Die Klarheit und Eindeutigkeit dieser Aufgabenstellung führt zu intensiver Auseinandersetzung mit der Plastik.  

 

10. Klasse:  Konvex – konkav    

Es wird mit verschiedenen Materialien (Gips, Ytong, Speckstein) plastisch gearbeitet und anhand mehrerer Projekte ein Einblick gewonnen in die Vielfalt der Plastischen Gestaltungstechniken. Die Freude am Experiment spielt hierbei eine große Rolle. 

Gestalterisch steht eine Schulung des klaren Formempfindes im Vordergrund. Immer wieder geht es um das Entstehenlassen von gespannten Flächen und klar geführten Kanten. So entstehen Freie Plastiken mit Konkav-Konvex-Formen.

 

11. Klasse:  Individualisierung des Gestaltungsprozesses 

Bei der plastischen Gestaltung eines Kopfes setzen sich die Schüler intensiv mit den anatomischen Gegebenheiten des Kopfes, damit aber auch mit sich selber auseinander. Die entstehenden Plastiken sind so individuell wie die Schüler: Gestalterische Schwerpunkte werden von den Schüler bewusst gesetzt. 

Die Tonplastik entsteht im Hohlaufbau und stellt damit hohe Anforderungen an den richtigen Umgang mit dem Material.

 

12. Klasse: Schritt in die Freiheit   

Das in den vorhergehenden Jahren gelernte dient als Basis für die Entstehung und Umsetzung der eigenen Gestaltungsidee: Ein freier (nicht gegenständlicher) Entwurf wird in Ton erarbeitet und anschließend in Stein realisiert.

Selbständig immer wieder Entscheidungen treffen und hartes Material entfernen sind hier wesentliche Aspekte. Schlag auf Schlag lassen die Schüler ihre Gestaltung in Erscheinung treten. Auch die Auseinandersetzung mit unvorhersehbaren Situationen kann dazu gehören, wenn zum Beispiel an ungeplanter Stelle etwas abbricht und das Konzept überarbeitet werden muss.

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